GATS-Briefaktion - Rita Streb-Hesse, SPD

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Berlin, 16. Januar 2003


Laufende Verhandlungen zum allgemeinen Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) in der WTO/ Ihr Schreiben vom 14. Januar 2002


Sehr geehrter Herr Fritz,

erst einmal möchte ich Sie herzlich als Frankfurter Abgeordnete in Frankfurt begrüßen. Ich freue mich auf eine gute zukünftige Zusammenarbeit.

Was Ihre Besorgnis bezüglich der laufenden Verhandlungen zum Allgemeinen Abkommen über den Handel mit Dienstleistungen (GATS) in der WTO angeht, insbesondere die darin angestrebte Öffnung der Märkte, wie beispielsweise das Bildungs- und Hochschulwesen, so sind wir einer Meinung. Bildung muß als öffentliches Gut gesichert bleiben und die Verhandlungen dürfen nicht zu einer Kommerzialisierung des Bildungswesens führen Der Staat muß weiterhin Garant für Chancengleichheit und Qualität im Bildungswesen bleiben.

Damit dies gesichert bleibt, haben die Koalitionsfraktionen nun einen Antrag "GATSVerhandlungen - Bildung als öffentliches Gut und kulturelle Vielfalt sichern" in dieser Woche in den Bundestag eingebracht. Darin wird die Bundesregierung aufgefordert, ihren Einfluss auf die Festlegung der europäischen Verhandlungsposition geltend zu machen, um Bildung und Kultur als Kernaufgaben staatlicher Daseinsvorsorge zu sichern und dafür zu sorgen, dass die laufenden Verhandlungen nicht zu einer Aushöhlung der öffentlichen Prioritätensetzung und Aufsicht über das Bildungssystem führen und die Wahrung kultureller Vielfalt sichergestellt bleibt.

Auch ich bin Ihrer Meinung, dass die Öffentlichkeit stets über den aktuellen Stand informiert werden muß und die Chance zu einer Stellungnahme bekommt. Dafür setzt sich die SPD-Bundestagsfraktion ein, sie wird den Verhandlungsprozess intensiv parlamentarisch begleiten und die Öffentlichkeit über den Stand der Dinge informieren.
Ich gehe davon aus, dass die zuständigen Arbeitsgruppen der Koalitionsfraktionen die von Ihnen erwünschten Maßnahmen (Information, Anhörung etc.) in ihre zur Zeit laufenden Beratungen einbeziehen werden. Ich bitte um Verständnis, wenn ich Sie als Mitglied des Ausschusses für Frauen, Senioren, Familie und Jugend wegen Ihrer Wünsche nach einem Fachgespräch zu diesem Thema an die fachlich zuständigen Kolleginnen und Kollegen, die im Antrag (lege ich Ihnen anbei) benannt sind, verweise.

Herzliche Berliner/ Frankfurter Grüße

Rita Streb-Hesse


GATS Kampagne, Attac Deutschland
www.gats-kritik.de - Version vom Do, 22.05.03

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