Der GATS-Kino-Spot!
Audiovisuelle Medien unter Liberalisierungsdruck des GATS -
Öffentliche Filmförderung als "Handelshemmnis"!
-- Der GATS-Kino-Spot --
Now available!
Von Studierenden der Universität der Künste (UdK) in Berlin wurde ein etwa
einminütiger Kinospot (check out: http://www.attac.de/gats/spot/)
entworfen, der ein Schlaglicht auf den Liberalisierungsdruck durch das GATS im audiovisuellen
Sektor wirft: im speziellen thematisiert er die Gefahr für die öffentliche Filmförderung.
Der (anti-)GATS-Spot soll deutschlandweit in Programm- und Off-Kinos gezeigt werden.
Ein großes Publikum wird unser Spot aber nur erreichen, wenn möglichst viele
Attac-Lokalgruppen und einzelne GATS-Aktive ihre lokalen Kinos ansprechen und um
seine Aufnahme in den Werbeblock bitten. Nicht zuletzt dadurch, dass der Spot kostenlos
gezeigt werden muss, sind wir auf eine enge Kooperation mit den KinobetreiberInnen
angewiesen. Da ein beträchtlicher Teil der europäischen Filme öffentlich gefördert wird,
haben allerdings viele KinobetreiberInnen ein Eigeninteresse an der Vorführung des Spots.
Den Musterbrief, der sich an Kinobesitzer richtet, befindet sich hier.
Seit Mitte März 2003 steht der Film (35mm) zur Verschickung bereit; Er ist zusätzlich
in verschiedenen elektronischen Formaten vorhanden. Unter
bb-gruppen2@attac.de oder
im Attac-Bundesbüro unter 069-900281-20
können die Filmrollen entliehen werden. Der Film bleibt Eigentum von Attac Deutschland.
Kosten entstehen den Lokalgruppen lediglich bei der Rücksendung des Spots ans Bundesbüro in Frankfurt.
Ausführliches Begleitmaterialien zum GATS-Kinospot, den aktuellen Spielplan,
den Kinospot als Daumenkino und die Kinospot-Textliste gibt es auf der Seite
www.stoppt-gats.tk.
Weitere Materialien zum Spot gibt es unter
Kampagnenmaterial.
Fragen zum Spot an Alexis (passadakis@gmx.net).
-- Was hat ein Kinobesuch mit der Welthandelsorganisation zu tun? --
Mit den gegenwärtigen Verhandlungen zum Dienstleistungsabkommen GATS
(General Agreement on Trade in Services) bereitet die Welthandelsorganisation WTO
einen weiteren Liberalisierungsschub vor. Das GATS zielt auf eine fortlaufende
umfassende und weltweite Liberalisierung des internationalen Handels mit Dienstleistungen.
Neben vielen anderen Sektoren sollen auch bislang geschützte Bereiche öffentlicher
Dienstleistungen wie das Bildungswesen, der Gesundheitssektor und die
Wasserversorgung den Gesetzen des Marktes unterworfen und für internationale
Großkonzerne zugänglich gemacht werden. Ebenso gerät die Möglichkeit der nationalen,
regionalen und lokalen Regulierung des Sektors der audiovisuellen Medien unter Druck.
Verschiedene europäische Regelungen zur Förderung von Medien (z.B. deutsche Filmförderung)
sind internationalen Großkozernen ein Dorn im Auge.
Attac fordert deshalb Stoppt GATS!
Hintergrund Liberalisierung im AV-Sektor:
Im Jahr 1993 drohte die Uruguay-Runde zu scheitern: der damalige US-Handelsbeauftragte,
Mickey Kantor, forderte die Beseitigung sämtlicher Handelsschranken für audiovisuelle
Medien, seien dies Film-, Fernseh-, Radio-, Musik- oder Videoproduktionen.
Sämtliche Übertragungswege sollten für US-Produkte geöffnet werden: Antenne, Kabel,
Satellit oder das Internet. Alle Subventionen im audiovisuellen Bereich – z.B.
öffentliche Filmförderung - hätten fallen sollen, es sei denn, US-Anbieter wären
ebenfalls in deren Genuss gekommen. Dieser amerikanische Vorstoss ist vor dem Hintergrund
zu beachten, dass audiovisuelle Produkte den zweitgrößten Posten der US-Exporte ausmachen.
Kanada, Frankreich und einige andere EU-Staaten leisteten heftigen Widerstand,
konnten sich aber mit ihrer Forderung einer kulturellen Ausnahmeklausel
(exception culturelle) nicht durchsetzen. Eine solche Übereinkunft hätte kulturelle
Güter und Dienste grundsätzlich dem Zugriff der WTO entzogen. Nach einem Kompromiss
wurde der audiovisuelle Sektor zwar in das GATS aufgenommen, die EU übernahm aber
keine Liberalisierungsverpflichtungen. In ihrer Liste spezifischer Verpflichtungen
fehlt dieser Bereich. In der zur Zeit laufenden Doha-Runde steht der Sektor
‘Audiovisuelle Medien’ erneut unter Lieberalisierungsdruck.
|