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Schließung der Polikliniken in Griechenland

Eine weitere, verheerende Folge der Troika-Politik

Zugang zu Krankenversorgung – in Griechenland alles andere als selbstverständlich

Der griechische Gesundheitsminister Adonis Georgiadis hat die Schließung aller Polikliniken in Griechenland veranlasst. Die Schließung der Polikliniken gefährdet die Gesundheit der griechischen Bevölkerung in einem beträchtlichen Ausmaß, denn die primäre ärztliche Grundversorgung ist nicht mehr gewährleistet. 

Wie eine Delegation von Ärzt_innen aus Deutschland, die sich derzeit in Athen aufhält, berichtet, bedeutet die Schließung der Polikliniken die Entlassung von 5.000 Beschäftigten. Wer ein medizinisches Problem hat, kann sich nun nicht mehr in einer ambulanten, öffentlichen Krankenausabteilung oder Arztpraxis behandeln lassen, sondern wird an stationäre Einrichtungen verwiesen. Gleichzeitig werden weitere Krankenhäuser geschlossen und sind die übriggebliebenen mit der Notfallversorgung hoffnungslos überfordert. Nachdem, vor allem durch anhaltende Erwerbslosigkeit, schon mehr als 30 Prozent der Bevölkerung überhaupt keine Krankenversicherung mehr hat, verschlechtert sich auch die Gesundheitsversorgung der Versicherten zunehmend. 

Der für jeden vor Ort offensichtliche Zusammenbruch des Gesundheitswesens in Griechenland wird sowohl von der griechischen als auch der deutschen Regierung geleugnet. Durch die Troika-Politik (Europäische Kommission, Europäische Zentralbank, Internationaler Währungsfond) wird das griechische Gesundheitssystem mehr und mehr kaputt gekürzt. Elementare Grund- und Menschenrechte werden mit Füßen getreten. Das verlangt klaren Widerstand, wie ihn die griechische Bevölkerung täglich leistet und den auch wir, z. B. mit dem zivilen Ungehorsam bei Blockupy organisieren.