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Bunter Demozug durch Bonn fordert "Schluss mit dem faulen Zauber!"

Für raschen Ausstieg aus fossilen Energien und gegen Atomlobby

 

Foto: Lars Hoff
Foto: Lars Hoff

Pünktlich zum Karnevalsauftakt um 11.11 Uhr ist am heutigen Samstag in der Bonner Innenstadt eine Klimademonstration der anderen Art mit 2000 Menschen gestartet. Unter dem Motto „Schluss mit dem faulen Zauber – No Climate Change“ zieht der bunte Demonstrationszug mit vielen karnevalistischen Elementen derzeit vor den Tagungsort der UN-Klimakonferenz. Attac Bonn und die bundesweite Attac-Arbeitsgruppe „Jenseits des Wachstums“ haben die Demo mitorganisiert.

„Der Klimawandel ist die Folge der wachstums- und profitorientierten Produktionsweise in den Industrie- und Schwellenländern, die Lebensgrundlagen rund um den Globus zerstört. Das muss sich ändern: Insbesondere die Länder des Nordens müssen industriell abrüsten. Erneuerbare Energien und effizientere Technologien werden nicht ausreichen, um die nötigen CO2-Reduktionen zu erreichen. Es muss uns gelingen, auf einer schmaleren materiellen Basis eine solidarische Gesellschaft aufzubauen – jenseits des Wachstums“, sagt Werner Rätz von der Attac-AG Jenseits des Wachstums.

In unmittelbarer Nähe des Tagungsortes der Weltklimakonferenz, dem World Conference Center Bonn (WCCB), fordern die Aktivist_innen aus zahlreichen Ländern den Einsatz für globale Klimagerechtigkeit, den Stopp der Zerstörung von Lebensgrundlagen und der Vertreibung von Menschen, einen verbindlichen Fahrplan für den Kohleausstieg und den Ausstieg aus fossilen Energien ingesamt bis 2030 sowie den Einschluss des Flugverkehrs in das Pariser Abkommen. Der Atomlobby, die massiv versucht, sich Klimaretterin aufzuspielen, um so den Atomausstieg zu verteilen, erteilen sie eine klare Absage.

„Der Klimawandel ist real, und der Klimawandel beruht auf Kolonialismus und Kapitalismus“, sagt Jesús Vázquez von der Kleinbauernvereinigung Via Campesina in Puerto Rico, der bei der Abschlusskundgebung spricht „Das erleben wir als Kleinbauern rund um die Welt. Darum kämpfen wir gemeinsam - in Puerto Rico ebenso wie in Europa.“ Im September wurde Puerto Rico von zwei Hurrikanen getroffen, die weite Teile der Insel zerstörten.

Die Organisator_innen des Bündnisses „No Climate Change“ erwarten von der kommenden Bundesregierung, das Pariser Klimaschutzabkommen sofort umsetzen. Es darf keinen Grund geben zu verhindern, dass bis 2025 alle Kohlekraftwerke abgeschaltet werden und nur noch bis 2030 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor betrieben werden. Dazu gehört, dass die unsinnigen Investitionen für den Individualverkehr abgebaut werden und der öffentliche Personennahverkehr massiv ausgebaut wird. Deutschland muss einseitig die Klimaziele umsetzen.

Zahlreiche Organisationen aus den Sozial- und Umweltbewegungen haben zu der Demonstration aufgerufen und in ehrenamtlicher Mitarbeit zum Gelingen beigetragen. Das Bündnis wird getragen von Antiatom-Bonn, Attac Bonn, Köln, Düsseldorf, AG Jenseits des Wachstum, Bonnections, Brauschweiger Atomnarren, BUND e.V. Kreisgruppe Bonn, Bündnis 90/Die Grünen Bonn, Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg,  Cooperation gegen BAYER-Gefahren, Die Linke Bonn, DKP Deutschland, Erwerbslosenforum Deutschland, Initiative Ökosozialismus.