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Attac verleiht Federica Mogherini "Goldenen Panzer für Aufrüstung und Abschottung"

Aktivisten stören Verleihung von Bonner Demokratiepreis an EU-Kommissarin

Foto: Berthold Bronisz

Aus Protest gegen die Militarisierung und unmenschliche Flüchtlingspolitik der EU haben Attac-Aktive und Friedensbewegte am Freitagabend EU-Kommissarin Federica Mogherini in Bonn einen "Goldenen Panzer für Aufrüstung und Abschottung" überreicht. Mit der Aktion störten sie die offizielle Verleihung des Internationalen Demokratiepreises Bonn an Mogherini, den sie für ihren angeblich "unermüdlichen Einsatz für Demokratie und Menschenrechte in Krisengebieten" bekam.

"Einen Demokratiepreis an eine EU-Kommissarin zu verleihen, die an der Kriegsfähigkeit der Europäiscnen Union arbeitet und den Tod von tausenden Flüchtlingen an den Grenzen der Festung Europa mit zu verantworten hat, ist ein ganz schlechter Karnevalsscherz", sagte Stephan Kettner von der bundesweiten Attac-Arbeitsgruppe Aktion. Als Vertreterin für Außen- und Sicherheitspolitik der Europäischen Union sei Federica Mogherini maßgeblich mitverantwortlich für die Aufrüstung der EU und die militärische Sicherung der EU-Außengrenzen gegen Flüchtende.

Die Aktion stand unter dem Motto "Militarization is no democracy" (Militarisierung ist keine Demokratie). Schon während die geladenen Gäste das Alte Rathaus betraten, konfrontierten Protestierende sie mit einer Aktion vor dem Gebäude. Verkleidete Aktivisten stellten Federica Mogherini in Tarnuniform dar, flankiert von waffenstarrenden NATO- und EU-Soldaten. Auf Schildern fragten sie "Ist das Demokratie à la EU?" und hefteten der verkleideten "Mogherini" auch dort den "Goldenen Panzer" ans Revers. Während der offiziellen Preisverleihung im Inneren des Gebäudes beamten die Aktivisten Bilder von Flüchtlingen und Kriegsszenen an die Fassade.