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6000 protestieren bei Aktionstagen im Rheinland gegen Braunkohle

Massenaktionen Zivilen Ungehorsams mit internationaler Beteiligung bei "Ende Gelände"

Foto: Juan Ortiz (CC BY-SA 2.0)

Im Rahmen der Aktionstage "Ende Gelände" im Rheinischen Braunkohlerevier haben sich in den letzten Tagen 6000 Klimabewegte – darunter auch viele Attac-Aktivist_innen – an Aktionen gegen den Braunkohleabbau beteiligt.

Unter anderem blockierten Aktive die Gleise, auf der das Kraftwerk Neurath mit Braunkohle versorgt wird und forderten Klimagerechtigkeit sowie den sofortigen Braunkohleausstieg. Am Freitag wurde die Kohlebahn mehr als neun Stunden besetzt. Am Samstag wurden die Blockaden sechs Stunden lang fortgesetzt. RWE musste vier der Kraftwerksblöcke für 20 Stunden drosseln. Außerdem gelangte eine Gruppe von Aktivist_innen in den Tagebau Garzweiler.

Klimagerechtigkeit auf die politische Agenda gesetzt

"Weite Teile der Bevölkerung wollen den Kohleausstieg. Mit unseren Protesten haben wir dieser Forderung deutlich Nachdruck verliehen", sagte Janna Aljets, Sprecherin des Bündnisses "Ende Gelände".
"Die Proteste der letzten Tage haben Klimagerechtigkeit auf die politische Agenda gesetzt", sagt Insa Vries, Pressesprecherin von "Ende Gelände". "Wer den sofortigen Kohleausstieg blockiert, verliert jede Legitimität und Glaubwürdigkeit."

Während der Aktionstage vereinte das Bündnis nicht nur verschiedene soziale Bewegungen – unter anderem für Umweltschutz, Feminismus und Kapitalismuskritik – sondern bewies, dass die Klimagerechtigkeitsbewegung europäisch ist. Hunderte internationale Aktivist_innen reisten an, um den Kohleausstieg in Deutschland zu fordern.

Die Proteste umfassten auch unterschiedliche Aktionsformen: "Ende Gelände" protestierten mit massenhaftem zivilen Ungehorsam; etwa 3500 Personen zogen mit einer Menschenkette eine "Rote Linie" gegen Kohleabbau am Hambacher Forst; Aktivist_innen der Kampagne "Kohle erSetzen!" blockierten die Werkstore des Kraftwerks Neurath; Kleingruppen, die sich der Kampagne "Zucker im Tank" anschlossen, hielten Züge der Hambach-Kohlebahn auf und besetzten den Tagebau Inden. Noch bis zum 29.8. sind viel Aktive auf drei Klimacamps aktiv.
Für den 4. und 5. November, zu Beginn der UN-Klimaverhandlungen in Bonn, ruft das Bündnis "Ende Gelände" erneut zu Massenaktionen zivilen Ungehorsams auf.