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Widerstand gegen TTIP dies- und jenseits des Atlantiks koordiniert sich

Erstes Strategietreffen in Brüssel mit Teilnehmern aus Europa und Nordamerika

 



Brüssel / Frankfurt am Main


Die TTIP-Kritiker dies- und jenseits des Atlantiks koordinieren ihren Widerstand: Parallel zur vierten Verhandlungsrunde für das Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA (Transatlantic Trade and Investment Partnership / TTIP) haben sich am Dienstag und Mittwoch Vertreter zivilgesellschaftlicher Gruppen aus Europa und Nordamerika zu einem ersten transatlantischen Strategietreffen in Brüssel getroffen. Die mehr als 100 Teilnehmer aus vielen europäischen Ländern, den USA und Kanada verabredeten, den Protest gegen TTIP gemeinsam zu organisieren. In einem ersten Schritt verständigten sie sich auf koordinierte Arbeitsprozesse für gemeinsame Aktionen während der nächsten Verhandlungsrunden sowie für gemeinsame Stellungnahmen und Informationsmaterialien. Zudem gibt es Überlegungen für einen dezentralen transatlantischen Aktionstag im Herbst.

"Die geplanten Handelsabkommen der EU mit den USA und auch mit Kanada bedrohen demokratische Rechte und soziale und ökologische Errungenschaften nicht nur hier in Europa, sondern auch in den USA und Kanada selbst. Darum organisieren wir den Protest gemeinsam transnational. Mit unseren Aktionen treten wir für eine solidarische Globalisierung im Interesse von Mensch und Umwelt ein", sagte Roland Süß, der für Attac Deutschland an dem Treffen in Brüssel teilgenommen hat. "Der zweitägige Informationsaustausch und die Handlungsoptionen, die daraus entstanden sind, sind eine ermutigende Erfahrung. Sie macht deutlich, welch gewaltiges Potenzial für gemeinsamen Widerstand wir entwickeln können. Dies werden wir dringend brauchen, um die Verhandlungen mit den USA und auch mit Kanada zu stoppen."

Am Nachmittag des heutigen Donnerstag findet während der laufenden Verhandlungen eine gemeinsame Protestversammlung vor dem Gebäude der EU-Handelskommission in Brüssel statt. Die Demonstranten wollen EU-Handelskommissar Karel De Gucht auffordern, zu ihnen vor das Gebäude zu kommen, um sich anzuhören, was ihm Vertreter der Zivilgesellschaft zu sagen haben – und nicht wie üblich Lobbyvertreter der Wirtschaft.

Attac setzt sich mit der Kampagne "TTIP in die Tonne!" für ein sofortiges Ende der Verhandlungen einsetzt. Das globalisierungskritische Netzwerk engagiert sich zudem im Bündnis "TTIP unfairhandelbar", das kürzlich eine Online-Unterschriftenaktion gegen TTIP sowie das geplante Handelsabkommen der EU mit Kanada (CETA) gestartet hat.


Für Rückfragen und Interviews:

  • Roland Süß, Attac-Koordinierungskreis, Tel. +49 (0)175 272 5893 (derzeit in Brüssel)