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Wachstumswahn zerstört Lebensgrundlagen rund um den Globus

Aktivisten retten Weltkugel aus Würgegriff der G20

Bei einer symbolischen Aktion an den Hamburger Landungsbrücken haben Attac-Aktive am Dienstag die Welt aus dem Würgegriff der G20 befreit.

Die vollkommen unzureichende Regulierung des Finanzsektors, eine an den Interessen der Erdöl-, Kohle- und Automobilindustrie ausgerichtete Klimapolitik sowie das Festhalten an ungerechten globalen Handelsregeln zulasten der Schwachen – das sind unsere Hauptkritikpunkte an der Politik der G20.

"Die G20-Staaten unterscheiden sich in ihren politischen Systemen und verfolgen unterschiedliche Wirtschaftsstrategien. Gemeinsam stehen sie aber für eine Politik, die auf Wirtschaftswachstum, Profitmaximierung und Konkurrenz ausgerichtet ist und Konzerne, Vermögende und Finanzmarktakteure begünstigt. Die globalen Folgen sind steigende soziale Ungleichheit, Ausgrenzung, Naturzerstörung und Klimawandel, Kriege, Flucht und Verarmung“, sagt Thomas Eberhard-Köster vom bundesweiten Koordinierungskreis.

Sozialökologische Wende ist notwendig und möglich

Kaum ein Wort taucht in den Erklärungen der G20 so oft auf wie Wachstum. Wirtschaftswachstum soll die globale Krise überwinden und Armut beseitigen.  Um Wachstum zu generieren, soll der Freihandel gefördert werden. "Aber die letzten drei Jahrzehnte haben gezeigt, dass der Wachstumswahn soziale Ungleichheit verschärft, statt sie zu verringern. Auch aus ökologischer Sicht ist Wirtschaftswachstum keineswegs wünschenswert. Auch sogenanntes nachhaltiges Wachstum, wie es Bundeskanzlerin Merkel propagiert, steigert den Ressourcenverbrauch und verschärft den Klimawandel. Statt auf Wirtschaftswachstum zu setzen, brauchen wir eine Umorientierung auf eine sozial gerechte Postwachstumsökonomie. Es ist schon jetzt genug für alle da."

Eine global gerechte Politik ist mit der G20 nicht zu machen. Wer die Welt ändern will, braucht andere Grundeinstellungen als die G20. Christian Blank vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis: "Gemeinsam mit vielen anderen wollen wir hier in Hamburg den solidarisch-emanzipatorischen Teil der Gesellschaft sichtbar machen. Zusammen streiten wir für eine sozial gerechte, friedliche und ökologisch zukunftsfähige Welt."