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Tagung zur Reduktion von Erwerbsarbeitszeit in Europa startet in Brüssel

Veranstalter sind die Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen von Attac Deutschland und das Collectif Roosevelt aus Frankreich

Cam Evans, [Void of time] / Flickr / CC BY-ND 2.0

Aktive aus Wissenschaft, Gewerkschaft, Politik und sozialen Bewegungen aus verschiedenen europäischen Ländern treffen sich ab heute in Brüssel, um im Rahmen einer zweitägigen Konferenz über Chancen und Möglichkeiten einer Arbeitszeitverkürzung in Europa zu diskutieren. Eingeladen hat die Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen des globalisierungskritischen Netzwerks Attac und das Collectif Roosevelt aus Frankreich.

Bedingt durch das stagnierende Wachstum in Folge der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise könne die Erwerbslosigkeit in Europa nur durch eine andere Verteilung und Verkürzung von Erwerbsarbeitszeit überwunden werden. In den EU-Mitgliedsstaaten sind über 30 Millionen Menschen erwerbslos, in einigen Ländern liegt die Erwerbslosigkeit von Jugendlichen über 40 Prozent. "Gewerkschaften und soziale Bewegungen bemühen sich um eine Begrenzung und faire Verteilung der Erwerbsarbeit, während hingegen die EU-Kommission mithilfe der EU-Arbeitszeitrichtlinie an einer Ausdehnung und weitgehenden Flexibilisierung der Arbeitszeit arbeitet", kritisiert Michaela Amiri von der Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen.

Eine Verkürzung und Umverteilung von Arbeitszeit mit Lohnausgleich für untere und mittlere Einkommen führe zu mehr Arbeitsstellen. Gleichzeitig werde die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert sowie arbeitsbedingte psychische und körperliche Belastungen gemildert. Stephan Krull von der Attac-Arbeitsgruppe ArbeitFairTeilen und ehemaliges Betriebsratsmitglied bei VW in Wolfsburg erklärt: "Die Umverteilung der Erwerbsarbeit ist eine Frage der Gerechtigkeit zwischen Frauen und Männern, zwischen Jüngeren und Älteren.“ Rechten bis rechtspopulistischen Gruppierungen werde damit nicht das Feld überlassen. „Es geht darum, den rechtspopulistischen Tendenzen in Europa etwas entgegenzusetzen. Der Nährboden rassistischer Meinungen ist die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und diese wird durch eine Arbeitszeitverkürzung minimiert", so Krull.



Pressekontakt für Rückfragen und Interviews:

  • Margareta Steinrücke, Attac-AG ArbeitFairTeilen, Tel. +49 151 2287 7390

  • Stephan Krull, Attac-AG ArbeitFairTeilen, Tel.: +49 172 6407 330