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Attac ruft zu Protesten gegen Braunkohleabbau auf

Tausende zu "Ende Gelände" in der Lausitz erwartet / Aktionen auf fünf Kontinenten

 

Tausende Menschen werden am Pfingstwochenende, 13. bis 16. Mai, den Braunkohletagebau Welzow in der Lausitz blockieren. Unter dem Motto "Ende Gelände – Kohle blockieren – Klima schützen!" ruft Attac dazu auf, den dringend notwendigen Kohleausstieg auch mit den Mitteln des Zivilen Ungehorsams durchzusetzen. Gemeinsam mit Umweltverbänden und lokalen Initiativen mobilisiert das globalisierungskritische Netzwerk außerdem zur Demonstration "Keine Zukunft mit der Kohle", die am Samstag von Welzow nach Proschim zieht.

"Wenn wir das 1,5-Grad-Ziel ernst nehmen, müssen wir 80 Prozent der fossilen Ressourcen im Boden lassen", sagt Dorothee Häußermann vom Attac-Koordinierungskreis und aktiv bei Ende Gelände. "Doch in den deutschen Braunkohlerevieren soll der klimaschädliche Energieträger noch bis Mitte des Jahrhunderts abgebaut werden – das können wir nicht tolerieren."

Im April hatte Vattenfall den Verkauf der Lausitzer Braunkohlesparte an den tschechischen Investor EPH bekannt gegeben. EPH steht im Ruf, auf aggressive Weisen Kosten einzusparen. Durch die Panama Leaks wurde bekannt, dass Anteilseigner von EPH Briefkastenfirmen auf den britischen Jungferninseln besitzen. Dorothee Häußermann: "Dieser dubiose Konzern wird kaum hinreichend Verantwortung für die Zukunft der Angestellten und für die Renaturierung der Tagebaue übernehmen. Es ist zu befürchten, dass die massiven ökologischen und sozialen Folgekosten beim Staat und bei den Steuerzahlenden landen."

Überbewertete Kohlevorräte Risiko für Finanzmärkte


Attac zufolge sind die Investitionen in den Kohleabbau aber nicht nur klimaschädlich, sie stellen auch ein erhebliches ökonomisches Risiko dar. In den Bilanzen der Energiekonzerne gelten die Kohlevorräte angesichts der Entwicklungen auf den Energiemärkten als überbewertet. Sollte es in absehbarer Zeit zu Wertberichtigungen kommen müssen, birgt dies nicht nur für die Konzerne Gefahren, sondern kann angesichts der strukturellen Unsicherheiten auf den Finanzmärkten weitrechende Folgen haben, warnt das Netzwerk.

Globale Aktionswelle "Break Free from Fossil Fuels"

Ende Gelände ist Teil der globalen Aktionswelle "Break Free from Fossil Fuels", bei der auf fünf Kontinenten in zwölf Ländern koordinierte Aktionen gegen fossile Infrastruktur stattfinden. Am Wochenende haben bereits 2.000 Menschen den weltgrößten Kohlehafen in Newport/Australien blockiert. Auch die anstehenden Proteste im Lausitzer Braunkohlerevier erregen international Aufmerksamkeit: Naomi Klein, Noam Chomsky, Vandana Shiva, Alberto Acosta und andere namhafte Persönlichkeiten unterstützen "Ende Gelände".



Terminhinweis:

Pressekonferenz Ende Gelände:

  • Mittwoch, 11. Mai, 11 Uhr
  • Havemannsaal, Haus der Demokratie und Menschenrechte, Greifswalder Straße 4, 10405 Berlin



Attac-Pressekontakte bei Ende Gelände:

  • Dorothee Häußermann, Attac-Koordinierungskreis / Attac-AG Energie, Klima, Umwelt, Tel. 0152 0456 0800,

  • Thomas Eberhardt-Köster, Attac-Koordinierungskreis, Tel. 0152 0291 1257