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Widerstand lohnt sich: Der Großflughafen Notre-Dame-des-Landes wird nicht gebaut

Trotz steigender Mehrkosten: Das Großprojekt Stuttgart 21 wird nicht beendet

Nach jahrzehntelangen Protesten hat die Regierung Macron Ende Januar 2018 das Aus für den geplanten neuen Großflughafen in der Nähe der westfranzösischen Stadt Nantes beschlossen. Seit den 1960er-Jahren sollte der Flughafen gebaut werden. Ebenso lange dauerte der Widerstand von Anwohner_innen und Umweltaktivist_innen gegen das Projekt an.

Aufruf zur Solidarität mit den Besetzer_innen

Im Fokus der Proteste standen die zu erwartende hohen Lärmbelastung sowie eine Abnahme der Artenvielfalt in der Region. Seit Jahren haben  rund 150 Aktivisten das Baugelände besetzt.
Der Protest war über Jahrzehnte ein Symbol des Widerstandes der französischen Umweltbewegung. Ungeachtet der Entscheidung gegen den Bau will die Regierung die rund 400 Hektar große Zone räumen lassen. Die Besetzer_innen wollen jedoch nicht  gehen, sondern den von ihnen gewonnen Raum nutzen, um alternative Lebensweisen zu entwickeln.
Gegen die für das Frühjahr angekündigte Räumung rufen die Besetzer_innen landesweit und darüber hinaus zu einer Solidaritätsdemonstration am 10. Februar auf dem besetzten Gelände auf.

Das europäische Attac-Netzwerk begrüßt in einer gemeinsamen Erklärung der europäischen Attac-Gruppen das Ende des Projekts und unterstützt die Forderung der Bauplatzbesetzer_innen, auf dem Gelände bleiben zu können.

Ausstieg aus Stuttgart 21 ist immer noch sinnvoll

Was im Westen Frankreichs möglich ist – der Abschied von unsinnigen größenwahnsinnigen Verkehrsinfrastrukturprojekten – ist im Süden Deutschlands noch Zukunftsmusik: Trotz immer weiterer Bauverzögerungen und stetig steigender Baukosten scheuen die Verantwortlichen davor zurück, das Projekt Stuttgart 21 zu beenden. Die bundeseigene Deutsche Bahn geht inzwischen von 7,7 Milliarden Euro Kosten aus, plus einem Finanzpuffer von rund 500 Millionen Euro für unvorhergesehene Risiken. Damit lägen die Gesamtkosten bei zu 8,2 Milliarden Euro bei einem ursprünglichen offiziellen Kostenrahmen von rund 6,5 Milliarden Euro. Das Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21 hat ihr Umstieg21-Konzept aktualisiert und zeigt auf, dass ein Ausstieg aus dem Großprojekt immer noch sinnvoll ist.