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Gorleben 2011: Der halbe Atom-Ausstieg hat Menschen nicht beruhigt

Starke, ganz überwiegend gewaltfreie Proteste im Wendland

Am Montagabend erreichte der Castor-Transport Gorleben, deutlich verzögert und begleitet von massiven Protesten. Auch Attac hatte zur Großkundgebung "Stop Castor – Gorleben soll leben!" aufgerufen und sich an der gewaltfreien Sitzblockade mit "X-tausendmal quer" beteiligt.

Die eigentliche Nachricht des vergangenen Wochenendes lautet: Der faule, halbe Atomausstieg, während die Atomkatastrophe von Fukushima weiter anhält, hat die Menschen nicht beruhigt. Die diesjährigen Gorleben-Proteste, die Kundgebung und die gewaltfreien Sitzblockaden gehörten zu den größten und entschiedensten Protesten gegen Atomkraft, die es bisher in Deutschland gab. Atomprofite für wenige, tödliches Risiko für Jahrmillionen – dagegen ist der Widerstand höchst lebendig.

Gorleben steht seit Jahrzehnten dafür, dass Zigtausende sich entschieden gegen die lebensgefährliche Atomkraft und gegen die Lügen der so genannten Endlager-Suche wehren. Die Castor-Transporte und der weitere Ausbau des Lagers können nur durchgesetzt werden, indem tausende Polizisten für die Interessen der Stromkonzernprofite missbraucht werden. Trotz der zunehmenden Empörung sind diese entschiedenen Proteste ganz überwiegend gewaltfrei, bunt und kreativ geblieben.

Attac fordert die Bundesregierung auf, endlich vollständig aus der Risikotechnologie Atomkraft auszusteigen und die Pläne für ein Endlager im Salzstock Gorleben zu begraben, der aus geologischer Sicht als Endlager völlig ungeeignet ist.

Am vergangenen Samstag haben die Veranstalter bei der Kundgebung in Dannenberg 23.000 Teilnehmer_innen gezählt, außerdem ca. 450 Traktoren. Etwa 2.500 Menschen protestierten gleichzeitig zur Kundgebung mit der Initiative "Widersetzen" an der Bahnstrecke, am Samstagabend wurden es dann 5.000. An der Straßenblockade von "X-tausendmal quer" nahmen bis zum Montag Nachmittag 1.800 Menschen jeden Alters teil.