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Bündnis mobilisiert zu G20-Großdemonstration in Hamburg

Protestzüge werden am 8. Juli großen Teil der Innenstadt in Anspruch nehmen

Pressemitteilung
Demo-Bündnis gegen das G20-Treffen in Hamburg
Hamburg, 17. November 2016



"G20 – not welcome": Unter diesem Motto ruft das "Bündnis gegen das G20-Treffen in Hamburg" zu einer internationalen Großdemonstration am 8. Juli 2017 in der Hansestadt auf. Die Demonstration wird aus mehreren Protestzügen bestehen und einen großen Teil der Hamburger Innenstadt in Anspruch nehmen. Sie ist am heutigen Donnerstag bei der Hamburger Demonstrationsbehörde angemeldet worden. Erwartet werden mehrere Zehntausend Menschen aus ganz Europa.

"Beim G20-Gipfel in Hamburg treffen sich einige der übelsten Vertreterinnen und Vertreter der heutigen Weltpolitik, um die weitere Gestaltung des globalen Kapitalismus miteinander auszuhandeln. Wer sich solche Gäste einlädt, lädt sich auch den internationalen Protest ein", sagte Werner Rätz, einer der Sprecher des Demobündnisses und bei Attac aktiv, am Donnerstag in Hamburg.

Bündnissprecherin Emily Laquer, aktiv bei der Interventionistischen Linken und selbst US-Amerikanerin, ergänzte: "Es sind die Eliten des globalen Kapitalismus, die eine Welt der Ungerechtigkeit und Hoffnungslosigkeit geschaffen haben, und immer wieder demagogische Monster wie Donald Trump hervorbringen. Gegen die radikale Rechte und gegen das Neoliberale, gegen Trump und Merkel, setzen wir eine dritte Kraft der Solidarität. Zu Zehntausenden werden wir im Juli in Hamburg die Straßen um das Gipfelspektakel erobern."

Yavuz Fersoglu, ebenfalls Sprecher des Demobündnisses und aktiv beim Demokratischen Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAVDEM), sagte: "Die Kurdinnen und Kurden erfahren unmittelbar, was die Teile-und-Herrsche-Politik der G20-Staaten an Elend, Flucht und Krieg mit sich bringt. Die Mächtigen der G20-Staaten profitieren davon. Es sind ihre Stellvertreterkriege, die den Nahen und Mittleren Osten um Jahrtausende zurückwerfen. Das Hofieren des faschistischen IS-Unterstützers Erdogan mit seinem Krieg gegen die Kurdinnen und Kurden wird von uns nicht hingenommen. Der Aufbau selbstbestimmter Strukturen in Rojava zeigt, dass eine Alternative zu Krieg und Chaos möglich ist. Daher rufen wir dazu auf, gegen den G20-Gipfel zu demonstrieren. Eine andere Welt ist möglich und notwendig!"

Und Bündnissprecher Sedat Kaya, aktiv bei der Föderation demokratischer Arbeitervereine (DIDF), sagte: "Beim G20-Gipfel in Hamburg wird von einer kleinen Gruppe von Menschen unter Ausschluss der öffentlichen Meinung nur über eines verhandelt: die weitere Aufteilung und Ausbeutung der Welt unter den großen Mächten der Welt. Die Bundesregierung will in den weltweiten Verteilungskämpfen ihre Rolle als Weltmacht festigen und weiter ausbauen. Zeugnis dieser Politik sind die zahlreichen Auslandseinsätze der Bundeswehr und deren Ausweitung im Nahen Osten und an der Grenze zu Russland. Die Bundesregierung will Absatz- und Investitionsmärkte, geostrategische Positionen und Ressourcen für deutsche Banken und Konzerne sichern und weitere erkämpfen. Dabei scheut sie auch nicht davor zurück, in dem faschistoiden Erdogan-Regime einen engen Verbündeten zu sehen. Das Verhalten der deutschen Regierung ist beispielhaft für die Politik weiterer Weltmächte und NATO-Staaten, die beim G20 vertreten sind. Mit unserem Protest setzen wir ein Zeichen gegen die Aufrüstung und Militarisierung in Deutschland sowie die Kriege weltweit."

Demobündnis hat Beratungen im Oktober aufgenommen

Das Demobündnis gegen das G20-Treffen in Hamburg hat seine Beratungen Ende Oktober aufgenommen. In ihm arbeiten zahlreiche Organisationen, Gruppen und Einzelpersonen zusammen. Darunter sind Attac Deutschland, das Demokratische Gesellschaftszentrum der KurdInnen in Deutschland (NAVDEM), die DGB-Jugend Hamburg, Erlassjahr.de, die Föderation der Demokratischen Arbeitervereine (DIDF), das Forum für Völkerverständigung und weltweite Abrüstung Hamburg, Gegenstrom Hamburg, die Interventionistische Linke, die Naturfreundejugend Hamburg, die Partei Die Linke, der Rote Aufbau Hamburg sowie Aktive aus dem Hamburger Flüchtlingsrat, aus Recht-auf-Stadt-Zusammenhängen und anderen Hamburger Gruppen.

Viele weitere Gruppen und Organisationen sind an dem Beratungsprozess beteiligt und diskutieren gegenwärtig die Form ihrer Mitarbeit. Einige bereiten Aktionen Zivilen Ungehorsams vor, andere planen einen Alternativgipfel. In einer losen Plattform können sie sich austauschen.

Mehrere Demozüge von Moorweide zum Heiligengeistfeld


Die G20-Demonstration am 8. Juli beginnt um 10 Uhr auf der Moorweide in Hamburg und führt in mehreren Zügen mit verschiedenen Zwischenkundgebungen durch das Zentrum zum Heiligengeistfeld, wo bis 20 Uhr die Abschlusskundgebung laufen wird. Die Demozüge selbst laufen zwischen 13 und 16 Uhr.

Die angemeldeten Routen sind:

  1. Demozug: Moorweide -> Gänsemarkt -> Jungfernstieg -> Rathaus -> Mönckebergstrasse -> Hbf (und weiter mit Demozug 3)

  2. Demozug: Moorweide über Lombardsbrücke -> Hbf -> Heiligengeistfeld (und weiter mit Demozug 4)

  3. Demozug: Klosterwall -> Meßberg -> Willy-Brandt-Straße ->  Rödingsmarkt -> Landungsbrücken -> Helgoländer Allee -> Heiligengeistfeld

  4. Demozug: Steinstraße -> Domplatz -> Willy-Brandt-Straße -> Ludwig-Erhard-Straße -> Heiligengeistfeld

  5. Demozug: Moorweide -> Edmund-Siemers-Allee -> Verbindungsbahn -> Schanzenpark -> Schulterblatt -> Heiligengeistfeld