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Für jedes Kind ein kostenloses Mittagessen in Kindergärten und Grundschulen!


Eine Volksinitiative für mehr soziale Gerechtigkeit,

für Teilhabe und würdevolles Leben für alle!


Jetzt unterschreiben!


Gemeinsam gegen einen Skandal: Arme Kinder in einem reichen Land

Immer mehr Kinder wachsen in Armut auf – auch in Deutschland, einem der reichsten Länder der Erde. Derzeit leben mindestens 2,5 Millionen Mädchen und Jungen unter 17 Jahren unter der Armutsgrenze – das entspricht rund 18 Prozent. Noch 1998 waren es etwa zwei Millionen Kinder (13 Prozent). Galt 1965 noch jedes 75. (westdeutsche) Kind als arm, ist es heute bundesweit fast jedes fünfte. Dazu kommt eine große Dunkelziffer, die von Experten auf nochmals ungefähr zwei Millionen Kinder geschätzt wird. Besonders schlecht sieht es in den ostdeutschen Bundesländern aus: In Mecklenburg-Vorpommern ist jedes vierte Kind arm. In Schwerin leben mehr als 40 Prozent der Kinder in Hartz-IV-Familien!

Die Kinder sind Opfer einer Politik der sozialen Spaltung und zunehmenden Umverteilung von unten nach oben: Wohlhabende und Unternehmen werden mit Steuergeschenken bedacht, während die Schwächsten in der Gesellschaft unter Sozialkürzungen leiden. Der Armut steht dabei atemberaubender Reichtum gegenüber. Inzwischen besitzen die reichsten zehn Prozent der Bundesbürger mehr als 60 Prozent des Vermögens in Deutschland, das auf 6.600 Milliarden Euro geschätzt wird. Dagegen kommt die Hälfte der Menschen im Land gemeinsam lediglich auf 3,8 Prozent des Vermögens (von denen wiederum mindestens ein Fünftel weniger als nichts, nämlich nur Schulden hat) [DIW, 2007].

Besonders betroffen von Armut sind Kinder von allein erziehenden Eltern, von Arbeitslosen und Migranten – und zunehmend von "Working Poor", also Menschen, die trotz Arbeit unter der Armutsgrenze leben. Ganze zehn Prozent aller Kinder mit einem vollerwerbstätigen Elternteil sind dennoch arm.

Die Volksinitiative

Kinderarmut ist ein politischer Skandal, kein Schicksal. Das globalisierungskritische Netzwerk Attac engagiert sich gegen eine Wirtschafts- und Sozialpolitik, die Reiche reicher und Arme ärmer macht. Es gehört zu unseren Aufgaben, Kinderarmut sichtbar zu machen und Veränderungen einzufordern. Das gelingt nur gemeinsam! Deswegen hat Attac in Mecklenburg-Vorpommern eine Volksinitiative gestartet, deren Ziel ein kostenloses warmes Mittagessen für alle Kindergarten- und Grundschulkinder im Land ist.

Viele Kinder in Mecklenburg-Vorpommern kommen hungrig in die Schule und erhalten kaum eine warme Mahlzeit pro Woche – mit direkten Folgen für ihre Gesundheit, ihre Lernfähigkeit und ihre Zukunftschancen. Nach den aktuellen Hartz-IV-Sätzen steht einem Kind pro Tag ein Betrag von 2,62 Euro für Essen und Getränke zu – das reicht oft nicht einmal für ein warmes Mittagessen.
Während in großen Banken und Konzernen Manager mit Jahresgehältern in Millionenhöhe nach Hause gehen, werden immer mehr Menschen von den in der UN-Menschenrechtskonvention festgelegten Grundrechten ausgeschlossen.

 

Artikel 22 der UN-Menschenrechtskonvention von 1948

Jeder hat das Recht auf soziale Sicherheit und Anspruch darauf, in den Genuss der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte zu gelangen, die für seine Würde und die freie Entwicklung seiner Persönlichkeit unentbehrlich sind.

 

Arme Kinder sind in allen Lebensbereichen benachteiligt

Arme Kinder sind in ihrer Entwicklung benachteiligt und gleicher Lebenschancen beraubt, allein wegen ihrer sozialen Herkunft. Die Folgen der Armut berühren alle Lebensbereiche. Studien belegen, dass arme Kinder neben mangelnden Bildungschancen unter vielen Einschränkungen leiden. Sie sind häufiger krank, kommen oft hungrig in die Schule oder Kindertagesstätte und werden besonders häufig schon im Kindergarten von Gleichaltrigen gemieden. Arme Kinder leiden besonders oft unter psychischen Erkrankungen wie Depressionen und werden häufiger als nicht arme Kinder zu Opfern oder Tätern von Gewalttaten. Das Robert-Koch-Institut vergleicht in seiner Studie (KiGGS) den Gesundheitszustand von Kindern und Jugendlichen und kommt zu dem Ergebnis, dass Kinder aus armen Familien in allen Bereichen von Gesundheit und Lebensqualität die schlechtesten Ergebnisse vorweisen.

Um die Ursachen von Kinderarmut zu beseitigen, ist eine gesamtgesellschaftliche Umverteilung von Vermögen notwendig. Dafür gibt es – über den Gerechtigkeitsaspekt hinaus – übrigens auch andere dringende Gründe: Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise ist massiv durch die ungleiche Vermögensverteilung befeuert worden. Wer viel Geld hat, will daraus noch mehr machen. Die Folge: An den internationalen Finanzmärkten sorgen immense Vermögen für Spekulationsblasen, deren Platzen am Ende alle ausbaden müssen.

Die Volksinitiative für ein warmes Mittagessen in Kindergärten und Grundschulen ist nicht mehr, aber auch nicht weniger als eine wichtige, sofort umsetzbare Erste-Hilfe-Maßnahme. Ein kostenloses warmes Mittagessen kann die Lebensqualität armer Kinder verbessern.

Die weitere Diskussion über Verteilungsgerechtigkeit, über Perspektiven für Familien und kinderlose Erwachsene in unserem Bundesland beginnt damit erst.

Machen Sie jetzt den Anfang! Unterstützen Sie die Volksinitiative mit Ihrer Unterschrift und machen Sie auch Freunde und Bekannte auf die Initiative aufmerksam. Gemeinsam können wir Kinderarmut bekämpfen!